Austin

Die Austin Motor Company wurde im Jahre 1905 in Longbridge bei Birmingham von Herbert Austin aus der Taufe gehoben. Herbert Austin war zuvor Manager der Wolseley Tool and Motor Car Company. In den 1920er Jahren produzierte die Firma den Austin Seven, ein kleines und technisch einfaches Auto, das die breite Bevölkerung mobilisierte. Der Austin Seven wurde ab 1927 auch in Frankreich, Japan, den USA und Deutschland (dort als BMW Dixi) in Lizenz gebaut. Daneben entstanden die Modelle 12 hp und 20hp, zwei erfolgreiche Fahrzeug der Mittel- und Oberklasse.

Ab 1919 stellte das Unternehmen auch Flugzeuge und Traktoren her. Die Produktion für die Landwirtschaft kam aber durch den Zweiten Weltkrieg zum Stillstand und wurde nie wieder aufgenommen.

In den frühen 1950er Jahren genossen Austin-Fahrzeuge den Ruf solider Motorfahrzeuge. 1952 endete die Eigenständigkeit der Firma, als sie mit ihrem starken Konkurrenten Morris unter dem Dach der British Motor Corporation fusioniert wurde. Austin-Modelle hatten künftig weitgehend baugleiche Schwestermodelle, die unter dem Namen verschiedener Marken der Dachgesellschaft verkauft wurden. So erschien 1959 der Mini (ADO 15) zunächst als Austin Seven zusammen mit dem praktisch baugleichen Morris Mini Minor. Als Variante mit angesetztem Heck wurde das Modell von Wolseley als „Hornet“ und von Riley als „Elf“ angeboten.

Mit dem Fronttriebmodell ADO 16 produzierte die British Motor Corporation (BMC) unter verschiedenen Markennamen und Typenbezeichnungen ein innovatives Familienauto. Zeitweilig war der ADO 16 das meistverkaufte Modell in Grossbritannien. Der Wagen wurde am 15. August 1962 als Morris 1100 vorgestellt. Die Baureihe wurde dann auf verschiedene Fahrzeuge anderer Konzernmarken erweitert, wie den MG mit zwei Vergasern, den Vanden Plas Princess (ab Oktober 1962), den Austin (ab Oktober 1963) und schliesslich den Wolseley (ab 1965) sowiie den Riley Kestrel (ab 1965). Diese Marketingtechnik, weitgehend baugleiche Autos unter verschiedenen Namen zu verkaufen, bekam die Bezeichnung „Badge Engineering“.

Später, unter dem Dach von British Leyland, litt das Image von Austin erheblich; viele Streiks und schlechte Produktionsqualität. Besonders stark davon betroffen war der Austin Allegro. Den zahlreichen und umfassenden Umstrukturierungen der Modellpolitik des Mutterkonzerns fiel schliesslich auch der Markenname Austin zum Opfer. Der letzte Austin wurde 1994 gebaut.

Mehr dazu siehe Die Geschichte der Austin Motor Company